denk!mal 2009

Jugendforum denk!mal ’09

denk!mal ist ein Jugendprojekt des Abgeordnetenhauses von Berlin. Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus, dem 27. Januar, laden wir alle Berlinerinnen und Berliner bis 21 ein, ihre Projekte gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus zu präsentieren.

Auch dieses Jahr lädt Euch das Abgeordnetenhaus von Berlin wieder zum Jugendforum denk!mal ein. Vom 19. bis zum 23. Januar 2009 habt Ihr Gelegenheit, Eure Ideen, Initiativen und Projekte zur Erinnerung an die Opfer des National­sozialismus oder gegen aktuelle Formen von Diskriminierung einer breiten Öffentlichkeit im Abgeordnetenhaus von Berlin zu präsentieren.

Höhepunkt des Jugendforums ist die große Abschlussveranstaltung von denk!mal ’09 am 19. Januar 2009, die Ihr mit Euren Projekten im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin gestaltet. Im Anschluss daran wird der Präsident des Abgeordnetenhauses, Walter Momper, eine Ausstellung im Casino des Hauses eröffnen, in der alle eingereichten Projekte präsentiert werden. Die Ausstellung läuft vom 19. bis zum 23. Januar 2009.


Dokumentation

Die Dokumentation kann als PDF-Datei hier heruntergeladen werden.


Projekte

Alle eingereichten Projekte aus dem Jahrgang 2009 findet ihr hier!


Aufruf des Präsidenten

Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Azubis, liebe Studentinnen und Studenten,
oder einfach: liebe junge Berlinerinnen und Berliner –

Euer Engagement ist gefragt!

Macht mit beim Jugendprojekt denk!mal! Ich lade junge Menschen bis 21 ein, sich an diesem Projekt des Abgeordnetenhauses von Berlin zu beteiligen, das die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wach halten will.

1996 hat der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Am 27. Januar 1945 hatte die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz befreit, wo in den Jahren zuvor Millionen von Menschen von den Nazis umgebracht worden waren. Seitdem steht Auschwitz als Symbol für die Verbrechen der Nazidiktatur.

Seit 2003 begeht das Berliner Parlament diesen Gedenktag auf eigene Weise: Mein Haus lädt junge Berlinerinnen und Berliner ein, in individuellen Projekten neue Formen des Gedenkens zu entwickeln; sei es, dass sie sich mit der Aufarbeitung der NS-Verbrechen beschäftigen oder sich mit Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus auseinandersetzen.

Das Gedenken an die Zeit des Nationalsozialismus darf sich nicht in wiederkehrenden Ritualen erschöpfen. Nur wenn die Formen des Gedenkens die Menschen von heute erreichen, kann Erinnerung lebendig bleiben. Deshalb setze ich meine Hoffnungen auf Euch, auf die junge Generation: Ihr seid das Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft und tragt damit eine besondere Verantwortung: Nur wenn auch bei den kommenden Generationen die Erinnerung an die Gräuel des nationalsozialistischen Terrorregimes wach gehalten wird, kann man dem Vergessen, dem Verdrängen oder dem einfach nur Wegsehen erfolgreich entgegen treten.

Denn leider ist Rechtsextremismus nicht nur ein historisches Phänomen. Die ewig Gestrigen sind wieder unter uns, Tendenzen zu Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit unübersehbar. Manchmal nur unterschwellig, oft genug in Form von roher Gewalt. Manche von Euch werden auf die eine oder andere Weise bereits mit Rechtsextremismus in Berührung gekommen sein.

Das Projekt denk!mal will wörtlich verstanden werden. Eure Beiträge sollen zum Denken auffordern, sollen begreiflich machen, dass es sich in einer offenen, toleranten Gesellschaft so viel besser lebt. denk!mal verbindet Denken mit Machen. Unter dem Schlagwort mach!mal könnt Ihr Eure Ideen zu diesem Thema greif-, sicht- und hörbar umsetzen und in den verschiedensten Formen präsentieren. Die Projekte können in besonderer Weise die Schicksale verfolgter Einzelpersonen, Familien oder Gruppen erzählen, die Zivilcourage und den Widerstand von mutigen Bürgerinnen und Bürgern gegen das Nazi-Regime dokumentieren oder die Geschichte und Bedeutung historischer Orte und Gebäude in Berlin darstellen. Auch für Aktivitäten und Aktionen von Schulklassen, Jugendgruppen oder einzelnen Jugendlichen gegen aktuelle Erscheinungsformen von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus ist denk!mal der richtige Rahmen.

Ich freue mich, dass denk!mal auf immer mehr Resonanz bei den jungen Berlinerinnen und Berlinern stößt. Hunderte Jugendliche haben im Januar 2008 an einer eindrücklichen Abschlussveranstaltung ihre Projekte vorgestellt. Engagement, Kreativität und viel, viel Arbeit der einzelnen Teams haben diese Präsentation möglich gemacht. Kriterien, die sich nur schwer „benoten“ lassen. Deshalb geht es bei denk!mal nicht darum, besser zu sein als andere – wichtig ist das Mitmachen. Und deshalb wird auch jedes Projekt mit einem Preis gewürdigt.
Ich hoffe, dass wieder zahlreiche junge Menschen bei denk!mal ’09 mitmachen werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind eingeladen, ihre Arbeiten am 19. Januar 2009 im Rahmen der Abschlussveranstaltung und einer damit verbundenen Ausstellung im Abgeordnetenhaus von Berlin zu präsentieren. Anmeldungen zum Jugendprojekt denk!mal werden bis zum 15. Dezember 2008 vom Projektbüro entgegen genommen.

Walter Momper
Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin