2004  mach!mal  

Die Falle

berliner schule für schauspiel

Eine europäische Gemeinschaftsproduktion

http://www.die-falle.net

 Drei Länder, drei Sprachen, drei Blickwinkel – eine europäische Theaterarbeit: Die berliner schule für schauspiel initiiert und realisiert derzeit zusammen mit der Akademie der Darstellenden Künste Prag, der Staatlichen Theaterhochschule „Ludwig Solski“ Wroclaw und dem Berliner theater 89 ein einjähriges, EU-gefördertes Theaterprojekt mit einem umfangreichen Rahmenprogramm.

Im Zentrum des Projektes steht die Inszenierung des Stückes „Die Falle“ des polnischen Autors Tadeusz Rózewicz, die von Schauspielstudenten und erfahrenen Schauspielern aus Deutschland, Tschechien und Polen unter der Regie von Ekkehardt Emig gemeinsam erarbeitet wird. Das Thema „Kafka. Die Falle. Die Todesfalle Prag-Berlin-Auschwitz“ verbindet und trennt zugleich: Rózewicz fand mit dem Titel „Die Falle“ ein Sinnbild für Leben, Werk und historische Perspektive eines Künstlers des vorigen Jahrhunderts, der die Entfremdungen des modernen Menschen auch am eigenen Leib wahrgenommen hat. Der Text beschreibt eine Familientragödie, in die biografische Züge Kafkas eingeflochten sind, und verweist auf gesellschaftliche und individuelle seelische Deformationen, die unter anderem zur bürokratischen Organisation des Völkermordes in Auschwitz führten.

Über die Inszenierung hinaus, die in Berlin, Niedergörsdorf (Brandenburg), Prag und Wroclaw zu sehen sein wird, öffnet sich das Projekt einer breiteren Öffentlichkeit: An allen Aufführungsorten sind Diskussionsforen geplant, bei denen Mitwirkende, Zeitzeugen, Wissenschaftler und prominente Gäste ins Gespräch kommen können. Besondere Aufmerksamkeit wird der Begegnung mit Schülern gewidmet, die in den drei Ländern zu Aufführungen und thematischer Auseinandersetzung eingeladen werden. Auf den Internet-Seiten kann dieser Dialog fortgesetzt werden. Eine Ausstellung wird Verlauf und Besonderheiten des Projekts dokumentieren.

Ziel ist, ’spielerisch‘ den kulturellen Dialog zwischen den drei europäischen Ländern zu intensivieren und die gegenseitige Wahrnehmung zu schärfen. Das Gemeinschaftsprojekt führt Schauspielstudenten, Theaterleute und Zuschauer aus Deutschland, Polen und Tschechien zusammen. Ihre unterschiedlichen Sichtweisen, methodischen Voraussetzungen und historischen Erfahrungen sollen für die Theaterarbeit und ihre Vermittlung genutzt und im Sinne einer integrierenden künstlerischen Erfahrung im Rahmen des europäischen Einigungsprozesses fruchtbar werden.

Die Mitwirkenden, die Theaterbesucher – vor allem Schüler – , aber auch Experten, Wissenschaftler und andere Interessierte können und sollen miteinander ins Gespräch kommen, Gemeinsamkeiten und Differenzen erleben und, angeregt von einem szenischen Geschehen, in der Vergegenwärtigung von Vergangenheit ein Stück europäischer Zukunft erahnen lassen.

veranstaltet von:

berliner schule für schauspiel (Hauptorganisator)

http://www.schauspielschule-berlin.de

Theater-Fakultät der Akademie der Darstellenden Künste Prag

Staatliche Hochschule für Schauspiel „Ludwig Solski“ Krakow, Bereich Wroclaw

theater 89 Berlin