2011  schreib!mal  

“Gedenklücken” oder the empty space

Menzel-Gymnasium

Gegenwart und Vergangenheit, Orte und Ereignisse stehen häufig in einem unmittelbaren Zusammenhang. Denkmäler spielen dabei eine zentrale, aber keineswegs neutrale Rolle. An was wird erinnert und wie? Wem wird gedacht und warum? Was wird betont, was ausgelassen? Ist das, an das offiziell erinnert wird, auch uns wichtig?
Die aktuelle Ausschreibung für ein Georg-Elser-Gedenkzeichen in Berlin 2010 nahmen die Schülerinnen und Schülern der 8a des Menzel-Gymnasiums zum Anlass, diese Fragen zu erörtern. Ausgehend vom Erfahrungshorizont der Jugendlichen reflektierten sie das unmittelbare Berliner Umfeld, wo sich deutsche Identität in Symbolen verschiedener (politischer) Couleur spiegelt und bricht. Sie sprachen, sahen, lasen, diskutierten, entwickelten eigene Vorstellungen und setzten diese in Texte, Töne, Zeichnungen und Modelle um. Die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und deren Folgen spielte dabei stets eine wesentliche Rolle.
Ihre CD dokumentiert ausschnitthaft einen Denk-Prozess, der ergebnisoffen angelegt ist und ihres Erachtens nach nicht abgeschlossen werden kann. Denn: “Nicht um die Konservierung der Vergangenheit, sondern um die Einlösung der vergangenen Hoffnung ist es zu tun” (M. Horkheimer, T. W. Adorno, Dialektik der Aufklärung)