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Karya – Brücken bauen durch die Auseinandersetzung mit der gemeinsame Vergangenheit

Gymnasium Steglitz

„Nicht vergessen“ – Kann man trotz Argwohn und Trauer auch Brücken bauen?

Im Rahmen eines zweijährigen Bildungsprojektes in Kooperation mit dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler dreier Klassen bzw. Kursen (ab Klasse 9, bzw. 10 und Oberstufe ) in mehreren Workshops vor Ort oder als Exkursionen mit der deutschen Besatzung in Griechenland, Zwangsarbeit und der Schoah in Griechenland. Ausgangspunkt und Inspiration für die Schülerinnen und Schüler war der Kurzfilm „Karya 1943 – Tödliche Zwangsarbeit im besetzten Griechenland“.

https://www.stiftung-denkmal.de/aktuelles/karya-1943/

Die Schülerinnen und Schüler haben in den eigenen Familien und ihrem sozialen Umfeld recherchiert, primäre Quellen analysiert, geschichtliche Aspekte vertieft und zusätzlich zu den Workshops, auch in Verknüpfung mit dem normalen Unterricht, Texte und Gedichte verfasst, Kunstwerke gefertigt und Diskussionen geführt.

Eine besondere Station war dabei die Diskussion mit Andreas Assael, Sohn eines Holocaust-Überlebenden aus Saloniki, der vor vielen Jahren auf einem Münchner Flohmarkt eine Sammlung von Fotos erwarb, die ein Ingenieur der nationalsozialistischen »Organisation Todt« im besetzten Griechenland aufgenommen hatte. 80 Aufnahmen davon zeigen nach Recherchen von Assael die Zwangsarbeit von Juden aus Saloniki, in der Nähe des Ortes Karya im Jahr 1943. Andreas Assael gelang es mit Hilfe von Zeitzeugen dieses unbekannte Kapitel griechischer, deutscher und jüdischer Geschichte zu erforschen.

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit erarbeitete gemeinsam mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas eine bilinguale Wechselausstellung zum Thema der tödlichen Zwangsarbeit von jüdischen Männern aus Saloniki. Die Eröffnung der von der Stiftung EVZ geförderten Ausstellung ist für September 2024 geplant.

Kontakt:

Sofia Voloudaki