Foto der beteiligten Jugendlichen vor der Gedenktafel, die an den Folterkeller erinnert.
2011  mach!mal  

„Mörderkeller- Keglerheim“ – Geschichtliche Aufarbeitung des Ortes

Georg-Weerth-Sekundarschule & Paul Singer Verein

Im Jahr 2009 eröffnete genau an der Stelle, an der sich im Jahr 1933 das berüchtigte SA-Lokal „Keglerheim“ befand ein Bekleidungsladen, der vornehmlich die bei Rechtsextremen beliebte Marke „Thor Steinar“ führt.
Schülerinnen und Schüler der Geschichtswerkstatt der Georg-Weerth-Sekundarschule gestalteten in Zusammenarbeit mit dem Paul Singer Verein eine Ausstellung, die sich mit der Geschichte dieses SA-Lokals befasst. Der dort ansässige SA- Sturm war bereits vor 1933 bekannt für seine Gewaltbereitschaft.
Auf zahlreichen Schautafeln wird der von der SA geführte Kampf um die Straße dargestellt, ebenso wie die von ihr propagierte Vernichtungsideologie. Auch die besondere Bedeutung von Kleidung und Zeichen im NS- System wird thematisiert.
Nach dem Reichstagsbrand 1933 wurde das „Keglerheim“ zum Folterkeller, in dem Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter gequält und ermordet wurden.

Besonders bedenklich ist die Eröffnung eines „Thor Steinar“-Ladens an diesem Ort, weil sie im Kontext einer Zunahme von Überfällen rechtsorientierter Gruppen in Friedrichshain steht. Nicht zuletzt auf Grund breiter zivilgesellschaftlicher Proteste wurde dem Laden zwei Wochen nach seiner Eröffnung die Kündigung zugestellt. Der Rechtsstreit zwischen der Vermieterin und dem Betreiber allerdings ist bis heute nicht beendet.