Die Adresse Strausberger Str. 38 ist heute die des Erich-Fried-Gymnasiums. Früher war das ein Wohnhaus. Aus vier jüdischen Familien wurden 14 Bewohner deportiert. Für diese lassen die Schülerinnen und Schüler des Erich-Fried-Gymnasiums Stolpersteine errichten. 7 liegen bereits. Die nächsten sollen am 6.5., dem Geburtstag on Erich Fried, gelegt werden.
1996 begann der Künstler Gunter Demnig auf den Fußwegen der Oranienstraße und der Dresdener Straße das Projekt „Stolpersteine“. Mit Messingblech verkleidete Pflastersteine wurden vor den ehemaligen Wohnhäusern jüdischer Menschen einzementiert und erinnern mit eingravierten Namen, Geburts- und Schicksalsdaten an die Verfolgung der Juden im Dritten Reich. Die Kunst- und Denkmalaktion im öffentlichen Raum ist bis zum heutigen Tag nicht abgeschlossen. Firmen, Privatleute und Hausgemeinschaften können nach dem Schicksal ehemaliger jüdischer Anwohner forschen und die Herstellung und das Verlegen weiterer Steine finanzieren helfen. Nach der gestiegenen öffentlichen Aufmerksamkeit für die Aktion des Kölner Künstlers scheint es möglich zu sein, viele Spuren und Namen von Opfern des Dritten Reiches in Berlin auf diese Weise zu bewahren.