2011  mach!mal  

Todesfuge von Paul Celan Spurensuche – Suche nach Emotionen

Sophie-Charlotte-Gymnasium

Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Deutsch am Sophie-Charlotte-Gymnasium lassen in Gedenken an die vom NS-Regime systematisch gedemütigten und schließlich ermordeten jüdischen Bürger Europas Stimmen sprechen und Töne erklingen, die zum Zuhören zwingen und zum Nicht-Vergessen beitragen.
Auf der Grundlage eines literarischen Textes verdeutlichen sie die Mechanismen der Grausamkeit und deren zerstörerische Dimension. Die metaphorisch – rhythmische Sprache Paul Celans (1920- 1970) bringt Opfer- und Täterstimmen zusammen, wodurch der Dichter in seiner Todesfuge ohne jeden Pathos eine Beschwörung des Grauens als unmittelbare Wirkung auf den Zuhörer hervorruft. Momente des Ergreifens geben auf einer sinnlichen Ebene Auskunft über den Holocaust und bleiben als Spur im „Körpergedächtnis“ zurück. Welche Wirkung solche literarischen Texte heute noch entfalten und welche Spuren sie hinterlassen, wird in dieser- aus Chor- und Solostimmen bestehenden 45 Personen umfassenden Leseperformance, versetzt mit Musik, Lauten, Geräuschen und szenischen Einschüben- nachhaltig vorgeführt.