2009  mach!mal  

„Weg von der Straße! Obdachlosenbetreuung im 19. Jahrhundert in Berlin“

Paul-Singer-Verein/Georg-Weerth-Oberschule

Die Ausstellung „Weg von der Straße! Obdachlosenbetreuung im 19. Jahrhundert in Berlin“, die aus einer Zusammenarbeit des Paul-Singer-Vereins und der Georg-Weerth-Oberschule hervorging, widmet sich der Geschichte des 1868/69 gegründeten Berliner Asylvereins für Obdachlose. Der Preußische Staat war nicht in der Lage, den durch die Industrialisierung bedingten Zustrom von Menschen nach Berlin, bei gleichzeitigem Wohnraummangel und dadurch bedingter zunehmender Obdachlosigkeit, zu steuern. Bürger Berlins beschlossen daher, die Belange der Wohlfahrtspflege – bisher ein Privileg des Adels – in die eigene Hand zu nehmen. Anhand einer Liste der Vermächtnisse wurde festgestellt, dass sehr viele jüdische Bürger sich in dem Asylverein für Obdachlose engagierten und sich so für eine menschenwürdige Behandlung der Ärmsten der Armen einsetzten. Auch an sie, deren Nachkommen in der NS-Zeit aus der deutschen Gesellschaft ausgestoßen und verfolgt wurden, wollten die Jugendlichen mit ihrer Ausstellung erinnern.