Jugendforum denk!mal ’15
Das Motiv des Jugendforums zeigt ein Familienfoto der Berlinerin Ruth Recknagel in dem drei Puzzlestücke fehlen. Auf den Puzzlestücken wären die Gesichter ihrer Großeltern Minna und Julius sowie ihres Onkels Fritz zu sehen. Alle drei wurden von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet, weil sie Juden waren. Ruth Recknagel und ihre Eltern überlebten das NS-Regime, mussten aber viel Unrecht Erfahren.
Ruth Recknagel und die Schicksale all ihrer Angehörigen stehen stellvertretend für die unzähligen Menschen, die während der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mitten aus dem Leben gerissen, entrechtet, verletzt, ausgegrenzt, deportiert, misshandelt und getötet wurden. Diese Menschen hinterließen nicht nur in den Erinnerungen der Überlebenden schmerzhafte „Lücken“. Ihre einzigartigen Lebensgeschichten dürfen nicht vergessen werden. Deshalb müssen wir ihre Spuren suchen, ihre Geschichten finden und uns an sie erinnern. Dafür bietet das Jugendforum denk!mal die richtige Gelegenheit.
Die Geschichte vor Augen gilt es, in der Gegenwart Diskriminierung und Ausgrenzung klar zu erkennen und sich für eine demokratische und vielfältige Gesellschaft einzusetzen.Deshalb laden wir Euch ein, den Opfern des Nationalsozialismus ein denk!mal der besonderen Art zu setzen sowie den heutigen Formen von Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt entgegenzutreten. Vielleicht entsteht ein Gedicht über einen geschichtsträchtigen Ort in der Nähe der Schule, eine Collage, die den Widerstand mutiger Bürgerinnen und Bürger gegen die Nationalsozialisten dokumentiert oder ein Theaterstück, das die Folgen von Diskriminierung heute verdeutlicht. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Wir freuen uns auf Eure kreativen und couragierten Projekte!
Dokumentation
Die Dokumentation kann als PDF-Datei hier heruntergeladen werden.
Projekte
Alle eingereichten Projekte aus dem Jahrgang 2015 findet ihr hier!
Pädagogenforum am 19. und 26. Januar 2015
Die Vermittlung der Geschichte des Nationalsozialismus stellt jede Pädagogin und jeden Pädagogen vor große Herausforderungen. Beim Pädagogenforum werden neue Methoden und Wege aufgezeigt und erprobt, wie historisches Lernen in künstlerischer Projektarbeit gelingen kann.
Dafür werden Kunstwerke von Schülerinnen und Schülern als Medium für historisches Lernen vorgestellt und die Ausstellung des Jugendforums denk!mal im Casino des Abgeordnetenhauses erkundet. Darüber hinaus stellt die Künstlerin und Kunstpädagogin Seraphina Lenz ihren Weg der Verbindung von bildender Kunst und Erinnerung vor und zeigt, welchen Gewinn Schülerinnen und Schüler sowie Pädagoginnen und Pädagogen aus dieser intensiven Art der Auseinandersetzung ziehen können. Abschließend werden Projektideen für die Kategorie mach!mal entwickelt, die im Anschluss an die Fortbildung in der Schule oder der Jugendgruppe umgesetzt und beim Jugendforum denk!mal im Januar 2016 präsentiert werden können.
Abendveranstaltung – 21. Januar 2015
Der Plenarsaal wird für die Abendveranstaltung des Jugendforums denk!mal zur Bühne für Eure Projekte. In einer 90minütigen Veranstaltung könnt Ihr mit Theaterstücken, Lesungen, Gesang, Rap und Tanz an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern und ein Zeichen gegen heutige Formen des Rassismus und rechter Gewalt setzen.
Die Abendveranstaltung des Jugendforums denk!mal ‘15 wird am 21. Januar 2015 stattfinden. Durch das vielfältige Programm wird der Sänger und Moderator BEN führen.
Die Abendveranstaltung könnt Ihr im Plenarsaal oder vor dem Fernseher verfolgen. Die Veranstaltung wird ab 18 Uhr Live vom Sender ALEX übertragen. Wenn ihr als Gast im Plenarsaal dabei sein wollt meldet Euch bis zum 12. Januar 2015 beim Projektteam an.
Impressionen aus der Abendveranstaltung von denk!mal ’14.
Durch die Veranstaltung führte Patrice Bouédibéla.
© Lette-Verein (Max Kißler, Christophe Gateau, Jan Steinhauer)
Impressionen aus der Abendveranstaltung von denk!mal ’13:
Durch die Veranstaltung führte Hadnet Tesfai.
© Ostkreuzschule für Fotografie (Katarzyna Mazur)
Impressionen aus der Abendveranstaltung von denk!mal ’12:
Durch die Veranstaltung führte Nina Moghaddam.
© Holger Kettner
Video
Über 900 Jugendliche haben sich dieses Jahr am Jugendforum beteiligt. Sie haben geschrieben, gefilmt, gezeichnet, getanzt und gesungen.
Vom 19. – 26. Januar 2015 waren die Werke in der Ausstellung im Casino des Abgeordnetenhauses zu sehen. Am 21. Januar 2015 fand die bewegende Abendveranstaltung in Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Plenarsaal statt, durch die BEN führte. Die vorgestellten Ausstellungsprojekte, die Ausschnitte der Theaterstücke und die szenische Lesung beeindruckten die Gäste. Die Projekte der Jugendlichen riefen uns ins Gedächtnis, dass unzählige Menschen im Nationalsozialismus mitten aus dem Leben gerissen wurden – sie wurden verletzt, ausgegrenzt, deportiert, misshandelt und getötet.
Nach denk!mal ‚15 war allen klar, das Engagement und die Kreativität der beteiligten Jugendlichen muss weiter gefördert werden. Denn nur durch das Engagement aller können wir sowohl eine demokratische Gegenwart und Zukunft gestalten als auch gemeinsam in einer bunten, toleranten Metropole leben – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Deshalb findet das Jugendforum auch im Januar 2016 wieder statt.
Danke für die Beteiligung und Unterstützung des Jugendforums denk!mal ’15! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen beim Jugendforum denk!mal ’16.
Herzliche Grüße vom Projektteam denk!mal ’15